Gelangweilt sitzen die Schülerinnen einer berühmt-berüchtigten (fiktiven) Schulklasse an ihren Bänken. Auf Schule und Lehrer haben sie absolut keine Lust, was sie auch mit dem Lied „We don’t need no education“ deutlich machen. Bisher hat jeder Lehrer vor ihnen kapituliert und nach kurzer Zeit beschlossen, nur noch Filme zu schauen, damit alle Beteiligten ihre Ruhe haben. Als jedoch zu Beginn des neuen Schuljahres eine junge Lehrerin die Klasse übernimmt und sie nach einer vergeblichen Wissensüberprüfung anmerkt, dass bei ihnen „Hopfen und Malz“ verloren sei, möchte auch sie auf die bewährte Filmmethode zurückgreifen. Doch da rebellieren die Schülerinnen und zeigen ihrer Lehrerin, dass sie nicht nur alle Filme in- und auswendig kennen, sondern auch die dazugehörigen Filmsongs. Die junge Lehrerin erkennt, dass ihre Schülerinnen zwar kein Talent für Mathe und Co. besitzen, dafür aber jede Menge Showtalent in ihnen steckt und sie dieses unbedingt auf einer großen Bühne zeigen sollten.

Mit dieser Spielszene begann die diesjährige Musikrevue der Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn, die am Dienstag vor den Sommerferien auf der Bühne des Thomas-Morus Haus in Homburg-Erbach präsentiert wurde. Unter dem Motto „Little Hollywood“ bot die Musical-AG der Schule den zahlreichen Zuschauern eine musikalische Reise durch die Welt der Filmmusik. Wirklich bemerkenswert, was die Schülerinnen unter der Leitung der Musiklehrerinnen Clarissa Altherr und Britta Baschab-Krupp nun bereits zum fünften Mal auf die Bühne stellten. Unterstützt wurden die beiden wie schon im Vorjahr von der Tanz-AG der Schule, die Lehrerin Daniela Mütz leitet und für den guten Sound sorgten wie immer die Jungs der „Technik-AG“ von Lehrer Thomas Kunz.

Bereits mit ihrem fulminanten Opening „This is the greatest show“ aus dem Film „The greatest showman“ machten die gut zwanzig jungen Akteurinnen dem Publikum klar, dass es hier eine großartige Show zu erwarten hat. In goldenen Glitzerkostümen und -hüten und mit einer mitreißenden Choreografie brachten sie die Stimmung im Saal nicht nur wegen der warmen Sommertemperaturen schnell zum Kochen. Es folgte ein regelrechtes musikalisches Feuerwerk bekannter Filmhits. In verschiedene Themenblöcke gegliedert erklangen insgesamt zwanzig Melodien aus Disney-Filmen, Blockbustern, deutschen Filmen und schließlich auch aus Kultfilmen. So wurde dem Publikum jeweils in dazu abgestimmten Kostümen und Tänzen unter anderem „Hakuna Matata“ aus „König der Löwen“, „My heart will go on“ aus Titanic, „Everybody needs somebody“ aus den „Blues Brothers“ oder der „Time Warp“ aus der „Rocky Horror Picture Show“ geboten. Sogar in die Weiten des Weltalls und des Wilden Westens wurden die Zuschauer mit dem „Space Taxi“ und dem Lied aus der „Superperforator-Werbung“ aus Bully Herbigs Erfolgskomödien „(T)Raumschiff Surprise“ und „Der Schuh des Manitu“ entführt. Dazwischen führten Karyna Bulasch und Angelina Stadlmayer mit ihren unterhaltsamen Anmoderationen souverän durch das Programm.

Für einige Begeisterungsstürme sowie Gänsehautmomente sorgten jedoch auch die Solistinnen des Abends: Antonia Kaßler („Ich bin bereit“ aus „Vaiana“), Emilia Bielanczyk („Supercalifragelistisch“ aus „Mary Poppins“), Karina Gering („Es kommt zu dir“ aus „Eiskönigin 2“), Angelina Stadlmayer („Lift me up“ aus „Black Panther“), Jaqueline Stadlmayer und Moeda Braho („Ich bleib hier“ aus „Bibi und Tina“), Emely Schlösser („Neverending Story“ aus „Die unendliche Geschichte“) sowie Karyna Bulasch (Solopart in „This is the greatest show“)

Doch jeder noch so schöne Abend muss irgendwann zu Ende gehen. Mit einem bunten, stimmungsvollen Finale und dem Lied „We`re all in this togehther“ aus „High-School Musical“ verabschiedeten sich die jungen Darstellerinnen von ihrem Publikum. Minutenlanger Applaus und Standing-Ovations des Publikums belohnte die monatelange Probenarbeit der Musical-AG und diese kam der Forderung nach einer Zugabe mit „This „was“ the greatest show“ gerne nach. An dieser Stelle möchte sich die Musical-AG auch für die zahlreichen Spenden, die an diesem Abend für die musikalische Arbeit an der Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn gesammelt wurden, bedanken.

Bericht: Britta Baschab-Krupp

Fotos: Britta Baschab-Krupp